Rauchwarnmelder bestehen in der Regel aus zwei Teilen. Einem Sockel, der an die Decke montiert wird und einem Gehäuse, das durch Drehen auf dem Sockel befestigt wird. In dem Gehäuse befindet sich die Batterie, die Messzelle, der Signalgeber und die Kontrolllampe. Bei qualitativ hochwertigen Rauchwarnmeldern lässt sich das Gehäuse nicht ohne eingelegter Batterie auf dem Sockel befestigen
Ein umlaufender Lüftungsschlitz an der Seite dieses Rauchwarnmelders sorgt dafür, dass von allen Seiten Rauch in die Messkammer eindringen kann.
Der Testknopf dient zur regelmäßigen Funktionsprüfung des Rauchwarnmelders. Er wird solange gedrückt (dies kann je nach Modell bis zu 40 Sekunden dauern), bis aus dem Rauchwarnmelder ein Signalton ertönt.
Die Funktionalität der Kontrollleuchte ist sehr abhängig vom verwendeten Rauchwarnmeldermodell. Die genaue Funktionalität ist unbedingt der beiliegenden Bedienungs- und Montageanleitung ihres verwendeten Rauchwarnmelders zu entnehmen.
Die Sensoren eines Rauchwarnmelders arbeiten nach dem optischen Prinzip, d.h. in der Messkammer werden Lichtstrahlen von einer Lichtquelle ausgesendet, die im Normalzustand an den Innenwänden der Messkammer absorbiert werden. Bei Raucheintritt in die Messkammer werden die ausgesendeten Lichtstrahlen durch die Rauchpartikel gestreut bzw. reflektiert und treffen auf das Fotoelement.
Nicht nur Rauch reflektiert Licht. Es kann auch Wasserdampf, Lösungsmitteldämpfe, Staub u.ä. sein. Dies erklärt die "Täuschungsalarme". Man spricht in diesem Zusammenhang nicht von Fehlalarmen, da der Rauchwarnmelder prinzipiell keinen "Fehler" gemacht hat.
Bei ausreichend großer Lichtmenge auf dem Fotoelement wird ein lauter Alarmton ausgelöst und die Kontrolllampe blinkt. Dieses wirkungsvolle optische Messprinzip ermöglicht es, dass ein Rauchwarnmelder zuverlässig im Brandfall warnt. Qualitativ gute Rauchwarnmelder lösen bei Zigarettenqualm keinen Alarm aus, da die Partikelgröße im Zigarettenrauch sehr klein ist.
Ein Gitter vor der Messkammer verhindert das Eindringen von Insekten.
Die Rauchwarnmelder sind in der Regel batteriebetrieben. Dies gewährleistet eine zuverlässige Funktion auch bei Stromausfall. Damit der Batteriewechsel nicht vergessen wird, müssen Rauchwarnmelder bei schwächer werdender Batterie mindestens 30 Tage lang ein Warnsignal zum Batteriewechsel abgeben.
Wir empfehlen Rauchwarnmelder zu kaufen, die mit einer Batterie mit einer Lebensdauer von bis zu 10 Jahren ausgestattet sind. Diese eignen sich besonders in Wohnwagen, Wohnmobilen und Ferienhäusern. Hier kann der Warnton für den Batteriewechsel nicht wahrgenommen werden und somit unbemerkt die Batterie leer sein. Eine fest eingebaute Lithiumbatterie mit einer 10-jährigen Lebensdauer bedeutet, dass dieses Problem eliminiert wird und der Melder über diese Zeit betriebsbereit ist. Trotzdem sollte nach längerer Abwesenheit grundsätzlich über den Testknopf eine Funktionsprüfung stattfinden.
Speziell für Neu- und Umbauten sowie bei Modernisierungen von Wohn- und Geschäftsräumen eignet sich netzbetriebene Rauchwarnmelder. Dabei wird jeder Rauchwarnmelder mit einer 230-Volt Spannung versorgt. Hierbei ist jedoch unbedingt eine redundante Stromversorgung mit einzuplanen, um einen sicheren und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. Durch die 230-Volt Spannungsversorgung lassen sich die Rauchwarnmelder besonders gut vernetzen bzw. an eine Alarmzentrale anschließen.
Wie oben schon beschrieben, können auch Wasserdampf, Bratendunst, Staub und ähnliches einen Alarm auslösen. Besonders von der Küche geht ein hohes Brandrisiko aus. Um auch diesen Raum zu überwachen und Täuschungsalarme zu vermeiden, wurden von verschiedenen Herstellern Melder mit zeitlich begrenzter Stummschaltung entwickelt.
Wurde ein Alarm z.B. durch Kochdämpfe ausgelöst, kann der Rauchwarnmelder durch Drücken des Testknopfes vorübergehend stummgeschaltet werden. Die Sensibilität wird hierdurch herabgesetzt. Sollte sich innerhalb der Stummschaltzeit die Rauchkonzentration verdreifachen, wird erneut Alarm ausgelöst. Dieser Alarm kann dann nicht mehr stummgeschaltet werden. Der Alarm bleibt solange bestehen, wie sich Rauch und/oder Dampf in der Messkammer befindet.
Wichtig: Diese Funktion stellt sich automatisch zurück! Je nach Hersteller geht die Kalibrierung nach 8-10 Minuten wieder auf die vorgeschriebenen und geprüften Standardeinstellungen über. Das heißt, der Bewohner kann nicht vergessen den Melder wieder anzuschalten.
Temperaturmelder werden zur Feststellung von erhöhter Umgebungstemperatur in einem Raum eingesetzt. Sie sind ebenfalls überall eine Alternative, wo Rauchwarnmelder aufgrund von erhöhter Staub- und Dampfentwicklung (z.B. Hobbyraum, Garage, Holzheizung usw.) nur eingeschränkt eingesetzt werden können.
Ein Temperaturmelder prüft alle paar Sekunden die Temperatur in seiner Umgebung. Sollte die Umgebungstemperatur eine voreingestellte Grenze (z.B. 57 °C) übersteigen, wird die Messung noch einige Zyklen fortgesetzt. Ist die Temperatur dann immer noch oberhalb der eingestellten Grenze, wird ein Alarm ausgelöst. An dieser Stelle muss aber gesagt werden, dass ein Rauchwarnmelder grundsätzlich früher einen Brand feststellen kann als ein Temperaturmelder. Somit ist ein Rauchwarnmelder einem Temperaturmelder vorzuziehen.
Auch Temperaturmelder müssen ein Batteriewechselsignal und ein Testknopf aufweisen.
Für Menschen mit Hörbehinderung gibt es spezielle Melder. Diese sind mit einer hellen Blitzlampe zum Signalisieren des Alarm ausgestattet.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass der Hörbehinderte in seiner Wohnung einen kleinen Empfänger mit sich herumträgt. Dieser wird dann per Funk von den Raumwarnmelder angesprochen und vibriert.
In größeren Einfamililienhäusern, Wohnungen und besonders in Mehrfamilienhäuser kann es notwendig sein, die Rauchwarnmelder miteinander zu vernetzen. Miteinander vernetzte Melder geben das Signal im Brandfall untereinander weiter, lösen also gleichzeitig Alarm aus, wenn ein Melder einen Brand feststellt. Somit ist sichergestellt, dass auch in weiter entfernten Bereichen ein Brand wahrgenommen wird.
Diese Vernetzung kann drahtlos per Funk über bis zu 200 m erfolgen. Auch drahtgebunden können Melder miteinander vernetzt werden. Außerdem ist der Anschluss an eine Zentraleinheit möglich.
Zur Vernetzung kann auch die vorhandene 230-Volt Installtion des Hauses genutzt werden. Hierfür gibt es spezielle Melder, die batteriebetrieben arbeiten. Sie werden an eine vorhandene 230-Volt-Leitung (z.B. Zuleitung einer Lampe) angeschlossen. Dieser Anschluss wird dann ausschließlich für die Vernetzung verwendet.
Bei Mehrfamilienhäusern muss in den Treppenräumen je Geschossebene ein Rauchwarnmelder installiert sein. Hier sollte eine Vernetzung unbedingt erfolgen, um einen Alarm in allen Geschossebenen zu verbreiten.
Sie haben bis hier hin eine Menge über die Funktionsweise und den Aufbau von Rauchwarnmelder erfahren. Auf der nächsten Seite möchten wir Ihnen noch einen Einblick in die Montage, Anbringungsorte und Wartung geben. Außerdem haben wir noch einige Tipps zum Kauf von Rauchwarnmeldern zusammengestellt. Aber schon hier ist zu erkennen, dass bei speziellen Lösungen eine fachkundige Beratung unumgänglich wird.
Obwohl diese Seiten mit großer Sorgfalt zusammengestellt wurden, kann keine Gewähr auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualitätt der Angaben gegeben werden. Außerdem sind die anerkannten Regeln der Technik und die Monatage-, Bedienungs- und Sicherheitshinweise der Hersteller zu beachten. Beachten Sie bitte auch unsere Rechtlichen Hinweise. |
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Quellen: |
Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein |
VdS Schadenverhütung GmbH |
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Rauchmelder retten Leben |