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Einsatznummer189 |
Stichwort -LageFeuer - Großfeuer |
EinsatzortSüderstraße |
Einsatzzeit15.12.2016 09:13 Uhr - 15:30 Uhr |
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Um 9:13 Uhr wurde Vollalarm mit dem Stichwort "Feuer Groß R0" durch die Kooperative Leitstelle für die Freiwillige Feuerwehrwehr Heide-Stadt ausgelöst. Bei diesem Stichwort wird am Tage nach unserer Alarm- und Ausrückeordnung zusätzlich die Ortsfeuerwehr Heide-Süderholm parallel mit uns alarmiert. Das erste Löschgruppenfahrzeug (HLF2) traf sieben Minuten nach der Alarmierung ein. Die erste Lageerkundung ergab ein Wohnungsbrand im 1. Obergeschoss eines kombinierten Wohn- und Geschäftshauses in einer unserer Fußgängerzonen. Die Flammen schlugen bereits aus dem Haus heraus und es hat sich eine starke Rauchentwicklung ergeben. Zunächst hieß es, es befinden sich noch drei kleine Kinder in der Brandwohnung. So wurde sofort mit zwei Angriffstrupps unter Atemschutz und jeweils einem C-Rohr in das 1. OG vorgegangen. Hier war die Schwierigkeit, dass die Haustür mit der dahinter befindlichen Treppe sieben Meter in einem gerademal 70 cm breiten Gang zwischen den Häusern lag. Da in dieser Straße die Häuser sehr dicht beieinander stehen, wurden zeitgleich weitere Maßnahmen zur Menschenrettung im benachbarten nördlichen Haus eingeleitet. Hier war eine größere Anzahl an Personen anwesend, darunter eine bettlägerige ältere Person. Von den dramatischen Geschehnissen zur Rettung der Familie aus der Brandwohnung, die vor dem Eintreffen unserer Einsatzkräfte stattfanden, haben wir erst zu einem späteren Zeitpunkt Kenntnis erlangt. An dieser Stelle ein großes Lob an alle beherzt eingreifenden Beteiligten dieser Rettungsaktion. Ein anschaulicher Bericht eines Augenzeugen ist hier zu finden. In den Anfangsminuten waren bereits erste Flammenzungen und Dampfaustritte am südlichen Nachbardachstuhl zu beobachten. Wenige Minuten nach unserem Eintreffen kam es zu einem Brandüberschlag ins benachbarte Gebäude, dessen Dachstuhl kurze Zeit später in voller Ausdehnung brannte. Zu diesem Zeitpunkt haben die zwei Angriffstrupps in der Brandwohnung ihre Vermisstensuche beendet und waren zum Innenangriff übergegangen. Dieser musste jedoch aufgrund immer wieder herunterfallender Dachteile im Innenbereich abgebrochen werden. Mittlerweilen waren im hinteren und im vorderen Bereich zwei Einsatzabschnitte gebildet worden. Im hinteren Bereich kam die bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort nachgeforderte Drehleiter der FF Büsum mit zwei Löschgruppenfahrzeugen (FF Heide-Süderholm und FF Weddingstedt - Löschgruppe Wesseln) zum Einsatz. In dem vorderen Brandabschnitte kamen neben unseren Einheiten noch ein Löschgruppenfahrzeug der FF Weddingstedt zum Einsatz. Die eingeleiteten weiteren Brandbekämpfungsmaßnahmen konnte ein Brandüberschlag auf weitere Nachbargebäude verhindern. Die Zusammenarbeit der sechs Feuerwehren untereinander verlief reibungslos. Die Löschwasserversorgung wurde durch mehrere Hydranten in der weiteren Umgebung sichergestellt und war im Einsatzverlauf weitgehend ausreichend. Eine weitere große Herausforderung für die Einsatzkräfte waren neben der tiefen und verwinkelten Bauweise auch die vielen Aufbauten innerhalb der Fußgängerzone. Eine taktisch sinnvolle und sichere Fahrzeugaufstellung waren nur nach zeit- und kräfteraubenden Maßnahmen zum Entfernen der Aufbauten und der über die Straße gespannten Stahlseile (Weihnachtsbeleuchtung) möglich. Der Brand war in beiden Brandobjekten nach circa 1 ½ Stunden vollständig unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich in beiden Häusern als schwierig. Die Geschossdecken im 1. Obergeschoss konnten in vielen Bereichen nicht mehr sicher betreten werden. Somit mussten die Einsatzkräfte über Steckleitern von außen die letzten Brandnester bekämpfen. Gegen 14:00 Uhr konnte die Meldung "Feuer aus" abgegeben werden. Durch die zeitweise starke Rauchentwicklung wurde die Bevölkerung aufgerufen Fenster und Türen in dem Bereich geschlossen zu halten und den Bereich weiträumig zu meiden. Leider fielen wieder einige Personen an der Einsatzstelle unangenehm auf. Wir appellieren an alle: "Bei Einsätzen unbedingt schon in der Anfangsphase einen großen Abstand zur Einsatzstelle zu halten." Die Stadtwerke Heide haben den Strom in den Brandobjekten abgestellt. Außerdem wurde der Gasanschluss eines Hauses nach Einsatzende in der Straße abgebaut. Ein Statiker wurde zur Beurteilung der Standfestigkeit eines Hausgiebels zu Rate gezogen. Die Freiwilligen Feuerwehren Hemmingstedt und Lohe-Rickelshof wurde für die Bereitstellung weitere Atemschutzgeräteträger angefordert und eingesetzt. Insgesamt waren 90 Freiwillige Feuerkameradinnen und -kameraden im Einsatz. Dazu kamen Einsatzkräfte der Polizei, des Rettungsdienstes (RKiSH) und des Deutschen Roten Kreuzes. Ein Dankeschön an dieser Stelle auch an Marktkauf, den Mühlenbäcker, das Reisebüro Jungjohann und an weitere Nachbarn, die uns frühzeitig mit Verpflegung und Getränken versorgten. Die Bereitschaft des DRKs hatte im weiteren Einsatzverlauf eine Verpflegungsstation im Bürgerhaus eingerichtet. Ein Feuerwehrkamerad wurde leicht verletzt und konnte nach kurzer ambulanter Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen; von dieser Stelle gute Besserung. Es gab insgesamt neun Verletzte zu beklagen. Es ist auch schön zu beobachten, wie eine Welle der Hilfsbereitschaft für die Geschädigten in den sozialen Netzwerken angelaufen ist. Bürgerinnen und Bürger, die die wohnungslos gewordenen Personen oder anderen bedürftigen Menschen mit Sachspenden unterstützen möchten, können sich an die AWO oder die Hoelp gGmbH in Heide wenden.
Weitere Informationen: Presseportal der Polizei: Meldung 1, Meldung 2
Fotos: FF Heide-Stadt |
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Einsatzmittel:HLF 20/16-1, HLF 20/16-2, ELW, TLF 24/50, RW 2, DLK 23/12, MZF und KdoW |
erstellt von: M. Scheel |
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© Freiwillige Feuerwehr Heide-Stadt |
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letzte Änderung: 16.12.2023 |
